Ein von mir besonders lieb gewonnenes Fest meiner Kultur ist das Haarschneidefest. Es findet an zwei Terminen statt, die ein Jahr voneinander entfernt liegen.Das erste Fest: Der erste Haarschnitt im Leben des Kindes wird mit Freunden und Familie gefeiert. Es ist egal, wie alt das Kind ist (2 Jahre, 6 Jahre, 10 Jahre…). Wichtig ist nur, dass vorher dem Kind noch nie die Haare geschnitten wurden. Jeder Gast darf ein Stück einer Haarsträhne des Kindes abschneiden und gibt dafür ein bisschen Geld. Es wird viel gesungen und getanzt. Wenn jeder Gast dran war, werden die abgeschnittenen Haare und das Geld den Paten übergeben. Die Aufgabe der Paten ist es, während des nächsten Jahres das gesammelte Geld zu verdoppeln.Das zweite Fest: Nach einem Jahr treffen sich alle wieder. Die Paten bringen die Haare und das verdoppelte Geld mit. Aus kleinen Stöckchen und Rinde wird ein kleines Häuschen gebaut (ca. 20 cm hoch) und das Dach wird mit den Haaren gedeckt. Dann wird das Häuschen angezündet und die Gäste tanzen um das brennende Häuschen. Das Geld wird für die Ausbildung des Kindes benutzt.Es ist für mich ein ganz besonderes Gefühl, an die Haarschneidefeste vergangener Tage zu denken und jetzt selber die Feste für meine Kinder auszurichten.

Margarita, 37 Jahre, Peru

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